„Ich werde, hoffe ich, dir alles anvertrauen können[…]“, sind die ersten Worte, die Anne Frank am 12. Juni 1942 in einem von Nationalsozialisten heimgesuchten Amsterdam in ihr Tagebuch schreibt. Drei Monate zuvor und 800km entfernt berichtet die 19-jährige Rosenheimerin Elisabeth Block in ihrem Tagebuch über die Geburt des Kindes ihrer Freundin. Es sollte ihr letzter Eintrag sein. Die ebenfalls jüdische Familie Block wurde verschleppt und vermutlich in einem polnischen Lager ermordet.


Zwischen Elisabeth Blocks letztem und Anne Franks erstem Tagebucheintrag liegen nicht nur 96 Tage, sondern auch zwei komplett verschiedene Lebenssituationen. Was die zwei ganz unterschiedlichen Jugendlichen verbindet, ist ihr tragisches Schicksal. Aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer Gruppe wurden sie diskriminiert, ausgeschlossen, gequält und ermordet. Und sie verbindet eine unfassbare Stärke: ein Lebensmut, der seinesgleichen sucht und dessen Strahlkraft so faszinierend wie inspirierend ist. Mit Herzen voller Hoffnung lenken sie ihren Blick immer wieder auf die schönen Dinge im Leben.


Wie finden Schüler*innen Zugang zu den Geschehnissen der NS-Zeit? Wie machen wir uns selbst diese Zeit begreifbar, um eine Wiederholung um jeden Preis zu verhindern? Das Stück setzt sich mit den Mechanismen des Antisemitismus (früher & heute) und mit politischer wie privater Diskriminierung auseinander, ohne dabei didaktisch oder belehrend zu sein. Durch die Stimmen zweier Jugendlicher und mittels moderner ästhetischer Elemente wollen wir den Schüler*innen auf Augenhöhe begegnen.


Das Ein-Personenstück funktioniert sowohl auf der Bühne als auch als mobile Version im Klassenzimmer. Ein anschließendes Nachgespräch ist Teil des Stückes.


Regie: Anna Grude
Theaterpädagogik: Livia Schoeler
Es spielt: Livia Schoeler




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